Rheinhessen entdeckt sich

SOMMELIER MAGAZIN: “Rheinhessen entdeckt sich”

Von Wolfgang Fassbender

… und im Fast-Niemandsland zwischen Ingelheim und Nierstein entwickelt sich vieles. “Wir haben in Essenheim und im gesamten unteren Selztal eine wahnsinnige Vielfalt an Böden aus der Zeit der Brandungsküste des Mainzer Beckens”, sagt Stefan Braunewell vom Weingut Braunewell in Essenheim. Der juge Winzer gehört zur dritten Generation der rheinhessischen Ausprobierer, die sich nicht mt dem Status Quo zufrieden geben wollen. Seit 2009 ist er voll im Weingut aktiv, zuvor war er in der Pfalz, in der Wachau und in Bordeaux auf Château Citran tätig. Blick über den tellerrand nennt man das wohl. PENDANT ZUM RÜDESHEIMER BERG Terroir, das bedeutet für Braunewell sandige Lössböden auf dem Plateau über Kalkstein, schwere Tonböden, aber auch Kalkmergel und Schwarzerde auf Mergel. Wer will kann anhand dieser Strukturen die Erdgeschichte zurückverfolgen, kann Sedimente des Urmeers an der Brandungsküste (kalkige Böden) erkennen oder den angewehten Sand ganz oben auf der Höhe, der sich zum heutigen Löss verdichtete. Kalk und Löss – das sind die Bodenarten, welche hier die größte Bedeutung haben. …

…Zu jenen Lagen, von denen man in Zukunft eine ganze Menge hören dürfte, gehören Essenheimer Teufelspfad, Elsheimer Blume (eine Mergellage im Selztal mit hohem Kalkanteil) und natürlich der Appenheimer Hundertgulden. Mit Kalk sind die Böden der drei Parzellen allerdings unzureichend beschrieben: Neben Muschelkalk und Terra Fusca, einer bräunlichen, stark tonhaltigen Bodenart, die sich auf Kalkstein entwickelt hat, besteht der Teufelspfad auch aus Mergel in unterschiedlichen Varianten. “Wir finden hier auf knapp 100 Hektar die verschiedensten Böden”, sagt Stefan Braunewell. Eine gute Möglichkeit, die verschiedenen Charaktere herauszuarbeiten, aber auch ein Imageproblem: Was genau versteht man unter der Riesenlage Teufelspfad eigentlich?
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